“Die Niers entspringt in Kuckum bei Wanlo in einem Ziegenstall." So lernten es die Kinder noch in den 30er und 50er Jahren in der Schule. Tatsächlich liegt der Nullpunkt der Niers in Kuckum, einem Stadtteil von Erkelenz im Kreis Heinsberg.
Wie Herr Weckendorf vom Niersverband berichten konnte, beruhen die meisten Informationen über die Niersquelle auf mündlicher Überlieferung. Demnach liegt der frühere Ursprung der Niers in dem oben genannten Ziegenstall, welcher zu einem kleinen Gehöft schräg gegenüber des herrschaftlichen Hauses Zourshof gehörte. Heute führt der Kuckumer Quellenweg an beiden Häusern vorbei, ein Stein mit dem Zeichen "0" markiert dort den Nullpunkt der Niers. Nach der Überlieferung gab es noch in den 60er und 70er Jahren dreißig bis vierzig kleine Quellpunkte im Quellgebiet der Niers. Durch den Braunkohleabbau "Garzweiler I" und die damit verbundene Ableitung von Grundwasser sind die Quellen jedoch heute versiegt. Die Firma Rheinbraun, welche die Kohle abbaut, wurde dazu verpflichtet, Wasser künstlich zuzuleiten. So liefert ein im Graben der Burg Zourshof stehender Brunnen der Niers Wasser. Mittlerweile besteht das Nierswasser zu 80-90 % aus künstlicher Zuleitung. Die Fließgeschwindigkeit beträgt etwa 150 l/s. Anfangs ist die Niers ein 1,15 m-2 m breiter kleiner Graben, der sich jedoch im weiteren Verlauf mehr und mehr vergrößert (Weckendorf, Mitarbeiter des Niersverbandes, 27.02.2004).
Zitat www.sagen.at
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